Die Geschichte von Feld am See

In Feld am See wird der Tourismus schon sehr lange gelebt!

 

Als bedeutendste Siedlung im oberen Gegendtal galt lange Zeit die Ortschaft Rauth ober dem sonnigen Nordufer des Obersees, wie der Brennsee in der Vergangenheit genannt wurde, während für den Afritzer See die Bezeichnung Untersee gebräuchlich war. Die kleinen unbedeutenden Ortschaften an den beiden Seen wurden ebenfalls "Obersee" bzw. "Untersee" genannt.

In "Obersee" standen vor etwas mehr als 200 Jahren nur sechs Keuschen, die fast ausnahmslos zu den Bauernhöfen in Rauth gehörten. Nur das im Jahr 1632 erbaute Haus Brenn war selbstständig. Es beherbergte eine Schnapsbrennerei und besaß auch das Tavernenrecht; es war bereits ein Gasthaus. Von der Brennerei erhielten sowohl das Haus Brenn als auch der Brennsee die uns vertrauten Namen.


Weil die Bergbauern in Rauth nur steile Ackerböden hatten, entwässerten sie schließlich den Talboden am Brennsee, befreiten ihn von Schilf und Erlengehölz und gewannen auf diese Weise ein fruchtbares Feld. Mit "Feld" wurde nun auch der Ort bezeichnet, der sich hier nach 1782 entwickelte. Das Attribut "am See" wurde dem Ortsnamen erst später beigefügt.

  • 1851 wurde ein zweiklassiges Schulgebäude gebaut.
  • 1870 wurde in Feld am See, nachdem der erste Gegendtaler Postbote ausgedient hatte, ein Postamt errichtet.
  • 1881 wurde das alte, unzweckmäßige Pfarrhaus abgerissen und ein neues, modernes Pfarrhaus erbaut.

Im Jahr 1890 gab es in Feld am See 18 Häuser mit 112 Bewohnern. Damals richtete der "Bäckwirt" Johann Nindler drei bis vier Gästezimmer ein, die er erstmals an Erholungsuchende vermieten konnte. Das war der Beginn des Fremdenverkehrs für Feld am See.

 

Der Riese vom Mirnock  
Die Mirnock-Sage ist die volksnahe Erklärung für ein Erdbeben, das den Gipfel des Mirnocks kostete und einen großen See in Afritzer See und Brennsee trennte.
Auf mehreren Wanderwegen kann man den Kraftberg Mirnock besteigen und die Macht der Natur erahnen. Mirnock, eine besondere Kraft!

Zwischen dem freundlichen Gegendtal und dem breiten unteren Drautal zieht sich der Mirnock mit seinem langen, nach Osten sanft abfallenden Rücken bis gegen Villach hin. Vor vielen Jahren war auch dieser Berg ein Nock mit runder Kuppe. Doch ein mächtiger Riese, der in einer Felsenhöhle unter der Kuppe des Mirnock hauste, hat diesen stolzen Gipfel zum Absturz gebracht.

Als der Mirnock noch seine hohe Kuppe trug, gab es an seinem Fuß im Gegendtal nur einen einzigen großen See. Der Brennsee und der Afritzer See waren noch nicht voneinander getrennt.

Der große See in der „Gegend" war reich an Fischen und an seinen blühenden Ufern hausten zahlreiche Fischer. In einer Hütte reifte eine blauäugige, blonde Fischerstochter zum schönsten Mädchen des Tales heran. Auf diese hatte es der Riese abgesehen. Jeden Abend lächelte der Unhold vom Berg herunter, strich sich seinen langen wirren Bart und brummte: „Die muß ich haben! Die und keine andere!"

Und dann kam ein günstiger Augenblick. Der Vater dieser schönen Jungfrau ging nach Villach, um seinen reichen Fang zu verkaufen und ließ die Tochter allein im Haus zurück. Mit wenigen Sprüngen war der Riese am See, ergriff das Mädchen und zerrte es auf den Berg. Es half kein Bitten und Flehen. Der Riese schob sein Opfer in eine Höhle und band es mit einer Kette am Felsen so fest, dass es sich nur wenige Meter weit bewegen konnte.

Als spät abends der Fischer in sein Haus zurückkam, beunruhigte ihn die Abwesenheit seiner Tochter. Im Ufersand fand er gewaltige Fußspuren, und sofort fiel sein Verdacht auf den Riesen. Er wollte die Tochter um jeden Preis wieder befreien.

Am nächsten Morgen stieg er durch den Wald immer höher auf den Berg und sann darüber nach, wie er dem Unhold beikommen könnte. Weil ihm keine passende List einfiel, setzte er sich auf einen bemoosten Stein. Da trat ein buckliges Waldweiblein aus dem Holz und tippte leicht auf die Schultern des Fischers: „Was fehlt denn? Warum seid Ihr so traurig?"

Der Fischer erzählte dem Weiblein sein Leid und schloss mit den seufzenden Worten: „Doch wie soll ich dem Riesen beikommen? Mit Kraft vermag ich es nicht. Und List will mir keine einfallen".

„Ich will Euch helfen", bot sich das Weiblein an. „Ich kenne eine Schwäche des Riesen. Er liebt meinen Kräuterschnaps, den ich selbst bereite. Ich geb Euch davon eine Flasche voll mit". Das Weiblein humpelte zu einer Hütte in den Wald und kehrte bald wieder zurück. „Hier! Diesem Trank kann der Riese nicht widerstehen."

Der Fischer ließ die Flasche in seinem Rock verschwinden und wanderte nach kurzem Dank weiter, der Kuppe des Berges entgegen. Neben dem Steingeröll vor der Höhle sonnte sich der Riese und ließ seine Blicke über die Kärntner Berge schweifen. Plötzlich kam Leben in seine riesigen Nasenflügel, und er schnupperte einen berauschenden Duft. Als der Fischer unter dem Geröll auftauchte, streckte der Riese seine klobigen Hände nach ihm aus. Dieser aber schwenkte die (lasche gegen den Riesen, der bald unwillig brummte: „Komm her mit diesem leckeren Zeug, das mir so stark in die Nase steigt!"

Nun haschte der Riese nach der Flasche. Mit einem einzigen Zug gurgelte er den Rauschtrank durch den Schlund, und nach einem langen und lauten \"Aal\" begann der Saft seine Wirkung zu tun. Der Riese schlief ein und sein Schnarchen lärmte wie Donnergrollen über die Berge.

Der Fischer aber eilte in die Höhle, löste die Ketten seiner Tochter und rannte mit ihr an das Ufer des Sees zurück.

Erst am nächsten Morgen erwachte der Riese aus seinem betäubenden Rausch. Voll Sehnsucht nach dem Mädchen rannte er in die dunkle Höhle. Nur die Ketten zeigten noch die Spur seines Verlustes. Den Riesen packte eine fürchterliche Wut. Er rollte die Augen und stürzte aus der Höhle. Mit seinen sehnigen Riesenfäusten packte er die Kuppe des Mirnocks und schüttelte sie derart heftig, dass sie in Stücke sprang. Die Felstrümmer kollerten in wilden Sprüngen den steilen Hang hinunter. Der Riese hoffte, dass sie das Fischerhäuschen mit seinen Bewohnern vernichten würden. Die Felsen aber stürzten mitten in den großen See und teilten das friedliche Wasser in zwei kleine Seen. Der Unhold hörte erst auf, als die Steine nach und nach aus dem Wasser wuchsen. Dann aber verließ er den abgestürzten Mirnock und zog sich ganz zurück in die Einsamkeit der Nockberge.

Auf den Steintrümmern, die den Brennsee vom Afritzer See trennen, liegt bereits seit langer Zeit fruchtbares Ackerland, so dass sich dort einige Bauern niedergelassen haben. Nur der kleine Schilfbestand neben der Straße deutet noch auf den einstigen großen See in der Gegend hin.

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